Unser Ratgeber zum Thema Innentüren

Einrichtungsliebhaber haben schon seit längerem die Innentür entdeckt als ein ganz besonderes Stilmittel, welches in Harmonie mit Boden, Wand und Decke die Einrichtung vervollständigt. Ob Ton in Ton z.B. mit einem edlen Holzboden oder als geschmackvoller Kontrast: Niemand würde heutzutage mit sichtbar unpassenden, minderwertigen Türen den Gesamteindruck der Inneneinrichtung abwerten. Doch nicht nur die Optik spielt bei Innentüren eine Rolle – auch beim Innenleben gibt es große Qualitätsunterschiede, die es wert sind, einmal unter die Lupe genommen zu werden.

Als Holzfachhandel mit Tradition haben wir natürlich einiges an Erfahrung und Fachwissen rund um die Innentür, welches wir Ihnen an dieser Stelle einmal auszugsweise darlegen möchten, um die wichtigsten Fragen zu Innentüren zu beantworten.

Um den Rahmen nicht zu sprengen, werden Ganzglastüren und Funktionstüren nur kurz am Ende behandelt. Wenn nun im Weiteren die Rede von der „Tür“ ist, beziehen sich die Ausführungen vor allem auf das Türblatt (welches umgangssprachlich als „Tür“ firmiert). Strenggenommen gehören zum Bauelement „Tür“ auch die Zarge (der „Türrahmen“) sowie die Beschläge (Bänder, Angeln und Drücker alias „Türklinken“).


Welche Unterschiede gibt es beim Innenleben?

Wie im echten Leben spielen die „inneren Werte“ eine große Rolle, auch wenn man sie mit den Augen nicht wahrnimmt. Die folgenden Materialien bilden das Innenleben einer Innentür – die Unterschiede sind mitunter gravierend!

Wabeneinlage
Diese einfache günstige Konstruktion besteht im Wesentlichen aus gestärkter Pappe, welche in Wabenform angeordnet ist. Eine Innentür mit Wabeneinlage ist ziemlich leicht, aber auch nicht besonders widerstandsfähig gegen Beschädigungen. Schall und Kälte können die Tür nahezu unvermindert passieren.

Zweifelsohne stellt die Wabentür die billigste Variante dar und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn es wirklich um den nackten Preis geht und sonst nichts, etwa im Objektgeschäft. Sie wiegt ca. 8 kg/m². 

Röhrenspanstreifen
Einzelne Spanplattenstreifen, durchsetzt mit Löchern bzw. „Röhren“ – das ist die Innentür mit Röhrenspanstreifeneinlage. Die Löcher dienen der Reduktion von Gewicht und Materialeinsatz. Im Vergleich zur Innentür mit Wabeneinlage ist die Stabilität schon deutlich größer, allerdings steht es mit Schall- und Wärmedämmung ähnlich schlecht wie bei der Wabentür. Das Flächengewicht beträgt ca. 12 kg/m². 

Röhrenspanplatte
Hier sind es nicht nur einzelne Streifen, sondern eine komplette Spanplatte, ebenfalls durchsetzt mit Röhren zur Gewichtsminderung. Türen mit Röhrenspanplatte sind äußerst stabil und erfüllen alle Anforderungen im gehobenen Privatbereich. Im Gegensatz zu den vorgenannten Türentypen dämmen Türen mit Röhrenspanplatte auch Schall- und Wärme – perfekt etwa für Schlaf- und Kinderzimmer. Diese Einlage stellt den Standard dar bei hochwertigen Innentüren.

Da der Preisunterschied zur Tür mit Röhrenspanstreifen eher gering ist, empfehlen wir in den meisten Fällen, direkt auf eine Innentür mit Röhrenspanplatte zurückzugreifen. Das Gewicht pro m² liegt bei ca. 15 kg. 

Vollspaneinlage
Bei der Innentür mit Vollspanplatte wird, wie der Name schon angedeutet, eine massive Platte ohne Röhren verwendet. Dies führt natürlich zu einer abermaligen Steigerung von Stabilität und, zumindest theoretisch, Wärme- und Schalldämmung (der bessere Wärme- und Schallschutz kommt nur bei einer absolut sauberen, lückenlosen Verarbeitung zum Tragen). Im Privatbereich, etwa beim Einfamilienhaus, ist eine Innentür mit Vollspaneinlage eher selten wirklich erforderlich.

Das hohe Gewicht (ca. 23-34 kg/m²) kann bei rege benutzten Türen natürlich auch eine Beeinträchtigung darstellen. Eher wird sie eingesetzt in Gebäuden mit intensiver Nutzung, etwa bei Hotels, Schulen oder Kasernen. Bei Türen mit Vollspaneinlage empfehlen wir wegen des Gewichts die Verwendung von 3-teiligen anstatt 2-teiligen Bändern.

Massivholz
Die Verwendung von reinem, massivem Holz stellt die Vorzüge dieses erstaunlichen Naturmaterials unter Beweis. Eine Innentür aus Massivholz besitzt gute Schall- und Wärmedämmwerte und ist gleichzeitig wesentlich leichter als eine Tür mit Vollspaneinlage (ca. 13 kg/m² im Vergleich von bis zu 34 kg/m² bei Vollspan!).

Natürlich werden Gewicht und Stabilität der Massivholztür noch beeinflusst durch die verwendete Holzart. Freunde des Unverfälschten, Ursprünglichen kommen bei einer Tür aus Massivholz auf ihre Kosten. 


Welche Oberflächen gibt es für Innentüren?

Grundsätzlich gilt, dass sich jede der oben genannten Türenausführungen mit verschiedenen Oberflächen kombinieren lässt, wie sie nun im Folgenden beschrieben werden, wobei nicht jede Kombination wirklich sinnvoll ist. 

Dekorpapier-Oberfläche
Diese einfache Folie gibt es mit verschiedenen Aufdrucken/Designs, ist aber schnell beschädigt und wird deshalb nur bei minderwertigen Türen verwendet. 

CPL/HPL-Oberfläche
CPL und HPL sind robuste Kunststoffoberflächen – die gleichen wie bei Laminatböden. Diese seit Jahrzehnten bewährten Oberflächen glänzen durch Pflegeleichtigkeit, große Robustheit und lebensechte Dekore in großer Vielfalt. Selbst Holzoberflächen werden in Aussehen und Struktur täuschend echt nachgeahmt. HPL ist die (noch) robustere Ausführung, wobei man schon mit CPL-Oberfläche einen guten Schutz vor Verschmutzungen und Beschädigungen aller Art besitzt: empfehlenswert etwa, wenn man aktive, kleine Kinder zuhause hat! 

Oberfläche mit Holzfurnier
Wie bei Parkettfußböden besteht die Oberfläche der Innentür aus einer dünnen, edlen Holzdeckschicht. Je nach verwendeter Holzart und Sortierung (gleichmäßig bis markant-rustikal) lassen sich die unterschiedlichsten optischen Wirkungen erzielen. Doch bei allen Unterschieden wirken echte Holzoberflächen immer edel und ansprechend, verströmen den unwiderstehlichen Charme des Naturmaterials Holz.

Je nach Oberflächenbehandlung besitzen Innentüren mit Holzfurnier auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen kleinere Beschädigungen – und dennoch empfehlen wir jeder Familie mit „munteren“ Kindern, sich den Kauf gut zu überlegen. Im Zweifelsfall ist eine CPL/HPL-Oberfläche vielleicht die bessere Wahl. 

Weißlack-Oberfläche
Weiß lackierte Türen sind ein absoluter Klassiker. Die Farbe Weiß ist zeitlos elegant und lässt sich mit den verschiedensten Einrichtungen kombinieren. Eine hochwertige Weißlacktür ist tadellos Ton in Ton mit der Zarge, mit gleichmäßigem, mehrschichtigem Lackauftrag. Bei Qualitätstüren ist der Lack in aller Regel wohngesund und pflegeleicht.

Massivholz
Wenig überraschend, besteht die Oberfläche einer Massivholztür ebenfalls aus massivem Holz. Unterschiedliche Wirkungen lassen sich erzielen durch die Bearbeitung der Holzoberfläche sowie durch die verwendeten Lacke oder Öle. Doch auch unbehandelte Oberflächen sind möglich! Allerdings sollten sich dann nicht Ihre Kinder mit Filzstift darauf verewigen. Kleinere Macken sind bei Massivholzoberflächen gar kein Makel, sondern gewünschte Unterstreichung des beliebten Vintage-Looks. 


Was sollten Sie beim Innentüren-Kauf berücksichtigen?

Geht es um die Wahl der „richtigen“ Innentür, steht vor allem im Vordergrund, die Tür zu wählen, die genau zu Ihren Anforderungen passt. Was die Qualität der führenden Hersteller betrifft, die wir vertreiben, können wir bei Türen mit gleichen Spezifikationen keine nennenswerte Unterschiede feststellen. Hier liegen die Unterschiede eher in den verschiedenen Designs – also im Wesentlichen eine Entscheidung Ihres Geschmacks.

Wenn Sie auf Schall- und Wärmedämmung aus sind, sollten Sie auf jeden Fall eine Tür mit Röhrenspanplatte wählen – eine Innentür mit Vollspanplatte ist eher selten erforderlich, wobei es natürlich begründete Ausnahmen gibt. Wie schon ausgeführt, sollten Sie bei der Wahl der Oberfläche überlegen, wie robust und unempfindlich sie sein sollte – z.B. bei kleinen Kindern oder bestimmten Haustieren.

Mit CPL/HPL-Türen gehen Sie auf jeden Fall auf Nummer Sicher. Doch auch Massivholztüren müssen kleinere Beschädigungen eigentlich nicht scheuen, gehören diese doch zum Vintage-Charme dazu. Wenn Sie allerdings auf tadellose Unversehrtheit Wert legen, raten wir eher ab. Wer ein wenig sparen möchte, muss nicht unbedingt sein komplettes Haus mit hochwertigen Design-Türen ausstatten, sondern kann bei weniger prominenten Türen auf günstige CPL- oder Weißlacktüren setzen. 


Welche Informationen könnten noch relevant sein?

Standardmaße und Sondermaße
Die führenden Hersteller richten sich in der Regel nach verschiedenen Einheitsmaßen. In der Breite sind dies z.B. 610 mm, 735 mm, 860 mm und 985 mm. Standardhöhen liegen bei 1985 mm und 2110 mm (bei repräsentativen Räumen mit hohen Decken kommen gerne die noch höheren „raumhohen Türen“ zum Einsatz). Doch auch Sondermaße sind problemlos erhältlich. 

Können Vor- und Rückseite voneinander abweichen?
Manche Innentüren trennen von Einrichtung und Funktion sehr unterschiedliche Räume, etwa Küche und Wohnzimmer, weshalb verschiedene Oberflächen sinnvoll sein können. Deshalb erhalten Sie auch Türen mit unterschiedlichen Oberflächen, etwa 2 verschiedene CPL-Oberflächen. Von Kombinationen mit verschiedenen Materialien z.B. CPL/Furnier oder Lack/CPL müssen wir wegen der möglichen Verformung abraten.

Was bedeutet das „Stehvermögen“ einer Tür?
Sind die klimatischen Bedingungen in den Räumen auf Vor- und Rückseite der Tür stark abweichend in Bezug auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur, kann dies zu einem Verzug der Tür führen. Schließlich reagieren massives Holz und Holzwerkstoffe auf diese Unterschiede, welche auch als „hygrothermische Belastung“ bezeichnet werden. Wie der Volksmund schon sagt: Holz „arbeitet“. Wie stark eine Tür dieser Belastung standhält, ohne sich zu stark zu verziehen und etwa Schall- und Wärmedämmung einzubüßen, spiegelt sich in der jeweiligen „Klimaklasse“ einer Tür wider.

Wenn Sie diesbezüglich unsicher sein sollten, beraten wir Sie gerne! Als Holzfachhandel für die Region um Pforzheim, Ludwigsburg und Vaihingen helfen wir Ihnen gerne mit unserem Fachwissen weiter.

Was sind Funktionstüren?
Funktionstüren sind alle Türen, welche mit speziellen Eigenschaften ausgestattet sind, je nach Anforderung und Einsatzzweck. Man unterscheidet Schalldämmtüren, Rauchschutztüren, einbruchhemmende Türen, Feuerschutztüren und Strahlenschutztüren, mit einer Einlage gegen Röntgenstrahlen. Im privaten Bereich spielen nur Türen mit einer besonderen Klimaklasse und Schalldämmtüren eine Rolle.


Glastüren – der besondere Türentrend

Glastüren erfreuen sich schon länger einer hohen Beliebtheit. Die Vorteile sind in erster Linie ein Mehr an Licht, sowie das Design. Es gibt eine riesige Design- und Oberflächenvielfalt. Wurden früher meist in die Oberfläche geprägte Strukturen verwendet (z.B. Mastercarre, Altdeutsch, Chinchilla), wird heute meist die Oberfläche einer glatten Glasfläche bearbeitet. 

Satiniertes Glas (geätztes Glas) ist einheitlich matt. Gelasertes Glas ist außen beidseitig glatt und das Design wird im Inneren des Glases erzeugt. Bei einer Sandstrahlung werden Bereiche abgedeckt und so Strukturunterschiede erzeugt. Beim Siebdruck wird Farbe, auch mehrfarbig, aufgedruckt.

Mit Fotodruck sind auch eigene Bilder auf einer Glastür ganz individuell aufzubringen.

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