Ein Ratgeber zu Parkett / Laminat über einer Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung erfreut sich bei Hausbesitzern großer Beliebtheit. Sie bietet viele Vorteile, u.a. eine hohe Energieeffizienz, angenehm warme Füße und den Verzicht auf störende Heizkörper. Im Vergleich zu konventionellen Heizkörpern kann diese bis zu 3 Grad kälter eingestellt werden beim gleichen subjektiven Wärmeempfinden der Bewohner. Hinzu kommt, dass moderne Heizungsanlagen mit niedrigeren Vorlauftemperaturen geradezu ideal für Fußbodenheizungen sind. In unserem Ratgeber widmen wir uns der Frage, inwieweit Parkett oder auch Laminat über einer Fußbodenheizung verlegt werden kann.

Themen-Überblick:


Unterschied zwischen elektrischer und Warmwasserfußbodenheizung

Zuerst einmal möchten wir grundsätzlich festhalten, dass der Betrieb einer Fußbodenheizung (im Folgenden abgekürzt mit „FBH“) mit Parkett oder Laminat sehr gut funktioniert. Vor allem die Verbindung mit einer Warmwasser-FBH ist problemlos möglich, da deren Wärmeentwicklung langsam geschieht und in aller Regel keine für den Bodenbelag kritische Temperatur erreicht. Schwieriger ist dies bei einer elektrischen FBH.

Die Wärmeentwicklung geschieht sehr schnell und kann ein kritisches Niveau erreichen. So ist die Minimalanforderung an eine elektrische FBH, dass ihre Temperatur zuverlässig reguliert werden kann, und dass die Temperatur an der Estrichoberfläche 27 Grad nicht überschreitet.

Der nachträgliche Einbau einer elektrischen FBH gibt Ihnen allerdings die Möglichkeit, direkt auf ein Modell zu setzen, welches speziell für den Betrieb unter Parkett konzipiert wurde. Sehr dünne Aufbauten sind wegen der schlechteren Wärmeverteilung eher nicht geeignet. Besser ist z.B. ein Aufbau, bei welchen die Heizelemente mit 40mm Beton übergossen sind. 


Eignung der verschiedenen Parkett-Ausführungen

Um die Erwärmung des Raumes durch die FBH nicht zu behindern, sollte der Bodenbelag einen maximalen Wärmedurchlasswiderstand von 0,15 (m² x K)/W aufweisen. Dieser Wert wird vom Gesetzgeber vorgeschrieben, damit die Heizung regelbar bleibt. Deshalb empfehlen wir bei Holzböden eine maximale Dicke von 15 mm. Bis zu dieser Stärke kann der Wärmedurchlasswiderstand, egal ob festverklebt oder schwimmend verlegt, sicher eingehalten werden. Aus dem gleichen Grund ist die Verlegung von 20mm oder dickeren Massivholzdielen nicht möglich.

Besonders gut geeignet ist 2-Schicht-Parkett, da es eine geringe Aufbauhöhe aufweist, genau wie auch Mosaikparkett. Diese müssen aber im Gegensatz zu Fertigparkett verklebt werden. Allerdings halten wir eh eine Verklebung des Bodens über einer FBH für sinnvoller, da die Wärme direkt vom Estrich über den Kleber in das Parkett übertragen wird. Achten Sie auf einen möglichst schadstoffarmen und fadenziehenden Kleber! 

Bei schwimmender Verlegung von Fertigparkett oder Laminat benötigen Sie noch zusätzlich eine geeignete Unterlagsbahn mit Dampfsperre gegen Diffusionsfeuchte. Wichtig ist, dass diese nicht isoliert, sondern die Wärme leitet! Bei der Berechnung des Wärmedurchlasswiderstands müssen Sie die Unterlagsbahn zum Bodenbelag dazurechnen. Achten Sie neben unseren Empfehlungen auch auf die Herstellerhinweise selbst in Bezug auf die Eignung der Bodenbeläge für eine FBH.


Einfluss der Holzart

Holz ist nicht gleich Holz. Die verschiedenen Holzarten unterscheiden sich bei ihrem Verhalten in Bezug auf Wärme und Luftfeuchtigkeit, sie reagieren mit Quellen und Schwinden. Je ausgeprägter dieses Verhalten ist, desto größer ist das Risiko von Rissen und Fugenbildung. Aus diesem Grund sind etwa die Holzarten Buche und Ahorn eher ungeeignet für eine FBH. Im Gegensatz dazu bieten sich formstabile Harthölzer an, ob bestimmte exotische Hölzer aus Übersee wie Merbau (nicht jedoch Wenge wegen Neigung zur Rissbildung) oder auch einheimische Hölzer wie Eiche, Nussbaum und Kirsche.

Das „Arbeiten“ des Holzes wirkt sich weiterhin bei größeren Holzflächen deutlicher aus, sprich: je größer das Dielenformat, desto stärker die Riss- und Fugenbildung. Und bei hellen Holzarten ist diese deutlicher sichtbar als bei dunklen Holzarten. 

Im Zusammenhang mit der relativen Luftfeuchtigkeit und dem potenziell schädlichen Einfluss auf Parkett sollten Sie insbesondere im Winter darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu gering wird. (40-60% sind optimal – auch für Ihre Gesundheit!) In zentralbeheizten Räumen ohne kontrollierte Luftregelung ist dies nur mit einem zusätzlichen Luftbefeuchter möglich.


Vor der Verlegung: was es zu beachten gilt

Mineralische Untergründe müssen aufgeheizt werden, bevor Sie den Boden darauf verlegen. Dies stellt sicher, dass schädliche Feuchtigkeit entweichen kann. Frisch verlegter Estrich muss mindestens 21 Tage trocknen. Erst dann kann mit dem Aufheizprozess durch die FBH begonnen werden. Dieser Prozess ist in einem genau spezifizierten Ablaufprotokoll festgelegt, dessen genaue Befolgung Pflicht ist. Bei neuen Heizungsanlagen ist dieses Aufheiz-Programm in der Regel vorprogrammiert. Stellen Sie bitte sicher, dass Ihnen dieses Protokoll vom Heizungsbauer übergeben wird.

Zur Kontrolle der Restfeuchte im Estrich muss der Heizungsbauer Messpunkte kennzeichnen, an welchen problemlos und ohne die Beschädigung des Rohrsystems Proben entnommen werden können. Wenn Sie noch Fragen haben sollten, kommen Sie doch einfach mal bei uns vorbei in Vaihingen/Enz (Ortsteil Enzweihingen).

Unsere Bodenprofis beraten Sie gerne und ausführlich zum Thema „Parkett / Laminat über einer Fußbodenheizung“. 

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